Was für ein September-Wochenende. Ohne Erwartungen, weder positiv noch negativ fuhr ich das Wochenende 14/15/16. September zum SKTWK 2018 Skatecontest nach Düsseldorf. Schon länger hatte ich Pläne Rollbrettfahrer zu fotografieren und das auch aus speziellen Gründen. Denn mit Skateboard fahren fing damals alles bei mir an. Ich glaube sogar fest daran, dass ich ohne skaten nicht zu dem geworden wäre, der ich heute bin. N Kreativen.
Außer ein wenig cruisen mit Longboard und Co. mache ich selber skatetechnisch eigentlich schon seit locker 15 Jahren nichts mehr. In meiner Nachbetrachtung des Wochenendes sollte sich dieses noch als ziemlich schade heraus stellen und ziemlich schnell befand ich mich in einem Onlineshop-Bestell-Prozess für Skateschuhe wieder und das olle Brett wurde aus der Versenkung geholt.
Die ersten beiden Tage war mein Kleiner mit im Schlepp. Als wir aus dem Parkhaus raus kamen und um die Ecke das Table an der Kunsthalle in Düsseldorf die Treppen runter stehen sahen, freute ich mich schon wie Bolle. Die ersten Skater machten aber auch direkt einige Abflüge und mein Kurzer wurde dezent blass um die Nase mit der Bitte doch wieder nach Hause zu fahren, da er sichtlich Angst hatte, dass den Skatern was passieren könnte. Ich konnte ihn aber schnell beruhigen und sagen: ,, …jung, das sind alles Profis, die wissen immer wie die fallen müssen um sich nichts ernsthaft kaputt zu machen“ Nach den nächsten Bails (Stürzen) die alle glimpflich ausgingen, hat auch mein Kurzer schnell verstanden, ah die stehen wieder auf und fahren weiter. In der Regel zumindest und ab und an natürlich aber auch nicht, was ich ihm natürlich nicht sagte, er aber schnell auch selber noch mitbekommen sollte im Laufe der beiden Tage.
Aber kommen wir nun zum eigentlichen, das ist ja hier eine Fotografie Website und natürlich hatte ich meine Kamera dabei und ich sollte auch einige Male den Auslöser gedrückt bekommen. Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, dass ich so stoked (berauscht) von dem ganzen Event war, das ich wahrscheinlich mehr dem Event zugesehen als fotografiert habe. Ich hätte nie erwartet und gedacht, dass sich Skateboarden in Deutschland aktuell auf so einem dermaßen hohen Level bewegt und wie sich das in all den Jahren meiner Abwesenheit entwickelt hat.
In Zeiten wo ich unterwegs war, wo das Münster Monster Mastership noch lebte und gerade so die ersten Freestyle-Bretter an den Start kamen, waren es meistens die Amis, auf die man bei den Events hinfieberte. Natürlich waren auch die Deutschen damals schon top unterwegs, aber ich finde kein Vergleich zu heute. Die Tricks werden immer härter, krasser, höher, schneller, technischer, dass man hier und da wirklich schon mal zweifelte ob das physikalisch eigentlich überhaupt noch möglich ist was die Jungs da mit ihren Brettern machen. Und ja, doofe Frage, anscheinend ist es das, denn sonst hätte ich es ja nicht gesehen.
Am Ende der 3 Tage habe ich mich gefühlt wie 15, ich habe mich frei gefühlt und die Motivation für mich mitgenommen, dass man alles erreichen kann was man möchte, wenn man dran glaubt. Das Grenzen des Machbaren eigentlich nie erreicht sind und dich immer wieder außerhalb deiner Komfortzone bewegen musst und kannst. Das niemand dir sagen kann, mach das nicht, du kannst das nicht, mach dieses nicht und jenes nicht. Nein, mach einfach das woran du glaubst und worauf du Bock hast und mach es richtig und nach Fehlern erst recht. Geil.